Mittwoch, 22. Juni 2011

Radio

So, da bin ich wieder, und jetzt will ich was über das Radio schreiben.

Ich mag Radio nämlich. Ich finde, es gibt nichts schöneres als mieinander zu reden. Sprache zählt zu den interessantesten und vielseitigsten Dingen, die wir Menschen jemals zustande gebracht haben.

Deshalb mag ich es auch, Leuten beim Reden zuzuhören, zumindest solange sie wissen, wovon sie reden, und deshalb ist das Radio für mich neben den Printmedien das beste Medium überhaupt. Hier bietet sich die Möglichkeit, Gedanken und Informationen mit vielen Menschen gleichzeitig per Sprache zu teilen, und es bietet sich gleichzeitig die Möglichkeit, für jedes Interesse einen eigenen Sender oder wenigstens eine eigene Sendung zu gestalten.

Doch warum sieht das Radioprogramm so aus, wie es aussieht, wenn es doch all diese Möglichkeiten gibt? Warum läuft auf fast allen Sendern dieselbe Musik? Nur auf wenigen Sendern, die ohne Internetradio gehört werden können gibt es gelegentlich, oft erst zu später Stunde, Sendungen, in denen nicht der allgegenwärtige 08/15-Mainstream-Pop gespielt wird.

Außerdem bleibt, abgesehen von den Nachrichten, die Möglichkeit, Gedanken und Informationen zu teilen, weitestgehend ungenutzt. Es gibt nur selten Informationssendungen oder Radiotalks. Stattdessen gibt es Bauernfänger-Quizsendungen und jede Menge Werbung.

Das Radio mit all seinen Möglichkeiten ist zu einem Nebenbei-Berieselungsprogramm verkommen. Ich denke, das liegt daran, dass die Leute nicht bewusst Radio hören sondern es einfach nur im Hintergrund laufen lassen, nach dem Motto "Hauptsache es ist nicht so still". Und da die Sender wissen, dass niemand richtig zuhört, senden sie Musik, , gegen die möglichst wenig Leute etwas einzuwenden haben. Die wenigen Sender, die für Leute senden, die zuhören, haben auch ein informatives Programm, so zum Beispiel NDR Info und DLF.

Damit allerdings auch die größeren Sender wieder ein intelligentes Programm senden, muss sich das Verständnis der Leute fürs Radio ändern: Das Radio ist nicht einfach nur ein "Machste an, kommen Töne raus"-Gerät, sondern ein Medium wie Zeitungen. Dass die Privatsender wie Hitradio Antenne und FFN hier den Part der BILD-Zeitung übernehmen, muss hingenommen, es gibt hier schließlich Pressefreiheit. Sie übernehmen diesen Part, da sie keine kulturellen, sondern finanzielle Gründe haben. Es sollte allerdings auch wieder mehr öffentliche Sender geben, die sich am Niveau der "Zeit" orientieren und nicht an dem des "Bremer Anzeigers", denn Bildung ist auch Aufgabe der Medien, neben ihrem Auftrag zu unterhalten, versteht sich.

Ich würde mir wünschen, dass die Programmvielfalt der öffentlichen Radiosender wächst und so die Möglichkeiten des Mediums Radio besser ausgeschöpft werden, für mehr LateLine, mehr NDR Info und mehr Zeigler, und weniger 08/15-Pop-Einheitsbrei.

Soweit meine Meinung =)
Da jetzt ja ein Thema weniger auf der Liste steht, schreibe ich einfach wieder eins dazu: Ich berichte bald über die Pflichtveranstaltung mit Karoline Linnert, die ich morgen in der Schule besuchen muss. Mal sehen, wie viel der angekündigten  "Podiumsdiskussion" sich als Propaganda entpuppt.

Bis dahi:
Ciao,
Fortytwo.

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